Das spanische Diep in Heede

DAS SO GENANNTE SPANISCHE DIEP IN HEEDE

Die Forschungsgruppe Naturwissenschaften und Archäologie hat die gesamte Region zwischen Leer – Ihrhove – Papenburg – Aschendorf und Heede naturwissenschaftlich und archäologisch untersucht. Nur über diese jahrzehntelange, naturwissenschaftliche Erfassung war der historische Werdegang jeder Teilregion und Einzelsiedlung in solchen Details zu erfassen, dass dadurch nach und nach ein in sich abgesichertes, genaues und schlüssiges Gesamtbild der Entwicklung zusammen gefügt werden konnte.

Ein Teil dieser lang erarbeiteten Erkenntnisse wird im laufenden Buchprojekt „Klima-Kulturgeschichte zwischen Leer – Ihrhove – Papenburg – Aschendorf publiziert. Dieses Buchprojekt ist das Ergebnis einer Jahre langen Kooperation unterschiedlichster wissenschaftlicher Disziplinen.

Wir nutzen die Website der Forschungsgruppe auch dazu, einzelne Ergebnisse und Aspekte unserer Forschung an dieser Stelle, zumindest in Kurzform, zu publizieren.

Das so genannte Spanische Diep zwischen Heede und Neu Rhede

Die lange Konfrontation zwischen dem Bischof von Münster und dem friesischen Norden, (im Buchprojekt in Einzelheiten dargestellt, hier nur angedeutet), trieb zeitweilig seltsame Exotenblüten, so besonders erstaunlich unter Bischof Heinrich XXVII. von Schwarzburg (1466-1496). Um das Stapelrecht in Emden zu treffen, begann dieser mit dem Bau eines Kanals von Heede aus nach Westen, (1483), dies mit dem Ziel die Emsschifffahrt bis Groningen umzuleiten, ein Projekt bei dem man sich fragt, womit Größenwahnsinn und psychopathische Feindschaft zu steigern sind, (sh. Kap. C.8.8.8.).

Bald durch technische und finanzielle Undurchführbarkeit aufgegeben, war das Projekt so fern jeder Realität, dass eine Neuaufnahme des Vorhabens undenkbar schien. Erst bei einer erneuten Konfrontation, in der Leidenschaft den Verstand überwog, wurde der Kanalplan nochmalig aufgegriffen. Aus diesem Grund wurde die alte Kanaltrasse (von 1483) in Heede nun als das „spanske Deip“ (spanisches Tief) bezeichnet. Der Name kam auf durch die Wiederaufnahme des Kanalbauversuchs zur Zeit des Krieges der Niederlande mit den Spaniern (1598). Auch dieser Bauversuch musste scheitern: So haben alle Generationen ihr Anrecht auf ihren Teil von Irrsinn.

In Heede ist der Kanal auch heute sichtbar und dort allgemein bekannt: Er beginnt bei Hunfeld, Heede-Süd, verläuft von dort nach Nordwesten am SW-Rand vom Mühlen-Esch, geht von dort nach NW in Richtung Sappmoor / Späte Moor und leitet sich von dort in Richtung NW zur Grenze Niederlande. Die Reste des Kanals sind auch heute noch gut sichtbar, ein Symbol von Fanatismus, Konfrontation und Unfähigkeit zum Ausgleich und zur Kooperation.

Beschrieben wurde das Projekt bereits durch RILK, E., (2009).

RILK, E., (2009): Der achtzigjährige Befreiungskrieg zwischen Spanien und den Niederlanden 1568-1648 / Kanalbauversuch von 1598 „Spanger Deip“ oder „Dat spanske Deip“ oder „das spanische Tief“ in Heede.- (Internetpräsentation des Heimatvereins Heede)

26.06.2019: 0.373 // 0.421 //