DIE PROJEKTGRUPPE VERMESSUNG UND KULTUR

Am 04.02.2020 konstituierte sich im Katasteramt Papenburg die Projektgruppe Vermessung und Kultur“.

Die regionalen Katasterämter sowie die Firma Meyer Werft und Firma Bunte, Papenburg sahen sich seit langem vor der Aufgabe ihren Berufsnachwuchs durch haus- bzw. firmeninterne Ausbildungspraktika mit den verschiedenen Aspekten der modernen Vermessung (Geodäsie) vertraut und berufsfit zu machen. Dazu bedurfte es geeigneter Vermessungsobjekte.

Zum anderen verlangten die Forschungsprojekte des Heimatvereins Papenburg eine qualifizierte Dokumentation inform sorgfältiger Vermessung. Was lag also näher als berufliche, kommerzielle und kulturelle Ziele im Interesse der Kultur der Stadt Papenburg zusammen zu führen und abzugleichen.

Die Ergebnisse dieser Kooperation sollen als Produkte unter den Stichworten Meer, Schifffahrt, regionale Archäologie und Geschichte, Kultur, dem geplanten Maritimmuseum Papenburg zugute kommen. Dies wird als zentrale Aufgabe gesehen.

Nach einer konstituierenden Versammlung der Teilnehmer der Projektgruppe am 04.02.2020 folgte nun eine weitere Sitzung am 17.02.2020 im Katasteramt Papenburg. Anwesend waren die für die Ausbildung im Bereich Vermessung Verantwortlichen der Firmen Meyer Werft, Jörg Drebber und Julian Meyer, der Firma Bunte, Klaus Henne mit dem Auszubildenden Kevin Schepers,  Helmut Reker vom Katasteramt Nordhorn mit den Auszubildenden Insa Kottmann und Rene Boll, Hans-Gerd Walker und Günter Langen vom Katasteramt Papenburg sowie der Leiter des Katasteramts Papenburg Ralf Kuncke. Die Stadt Papenburg war durch den Geschäftsführer der LGS-GmbH Herrn Heiko Abbas, der Heimatverein Papenburg durch die Herren Hans-Gerd Walker, Herrn Hermann-Josef Schleinhege und Herrn Dr. Hans Joachim Albers vertreten.

Dr. Hans Joachim Albers erläutert eine Geländedarstellung der Fa. Bunte Papenburg

Herr Hans-Gerd Walker, Katasteramt, Papenburg, trug die Möglichkeiten vor, den Verlauf des Befestigungsgrabens der mittelalterlichen Papenburg von einer Altvermessung, dem so genannten Urkataster (1876) durch Vermessungsoperationen auf die heutige Topographie zu übertragen, den Verlauf des Festungsgrabens ggf. in der heutigen Natur ein zumessen und für den Touristen kenntlich zu machen.

Herr Dr. Hans J. Albers, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Papenburg e. V., erläuterte die Ergebnisse der großen Ausgrabung Hofe2019 auf dem Gelände des Erweiterungsgeländes der Meyer Werft.

Diese wurde im Auftrag der Stadt Papenburg durch die Archäologie Oldenburg und in deren Auftrag durch die Firma denkmal3D durch die Archäologin Frau Melanie Müller und Team in Kooperation mit dem Forschungsteam des Heimatvereins Papenburg e. V. erfolgreich durchgeführt. Die vielfältigen Erkenntnisse werden noch näher darzustellen sein.

Gefäßfragmente aus der Zeit um Christi Geburt

 

Bei der Ausgrabung Hofe2019 fanden sich archäologische Spuren einer Siedlung der römischen Kaiserzeit (um 100 v. Chr.-um 200 n. Chr.). Herr Albers beschrieb die zahlreichen Aspekte der Rekonstruktion des Lebens an der Ems vor 2000 Jahren. Dabei wurde immer wieder deutlich, dass die germanischen Dörfer an der Unterems etwas wie die „Kinderstube der Seefahrer“ der Zeit zwischen Nordsee, Skandinavien, England und der Rheinmündung waren. Die Detailvermessung nahm in diesem Forschungsprojekt eine zentrale Stelle ein.

Der Heimatverein stellte eine Liste von 10 Vermessungsprojekten vor, die in den nächsten Jahren systematisch abgearbeitet werden können.

Die „Projektgruppe Vermessung und Kultur“ darf als eine der glücklichen Kooperationen in der Region angesehen werden.