Grabplatten in Mitling-Mark

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Vor dem Eingang der Kirche zu Mitling-Mark befinden sich zwei wertvolle Grabplatten von Mitgliedern der Familie von Mark.

 

 Mitglieder dieser Famile waren u.a. Reiner Hisken von Mark (*um 1530/33, +nach 1566), der in Rostock, Frankfurt/Oder Wittenberg und Marburg Jura studierte. In Anbetracht eines Vergleichs mit zeitgleichen Löhnen zur Mitte des 16. Jh. war zu der Zeit ein Studium, selbst als „armer Student“ für den ganz überwiegenden Teil der Bevölkerung vollkommen undenkbar. Das Universitätsstudium über wenigstens 11 Semester (5 ½ Jahre) belegt den bemerkenswerten Reichtum der Familie von Mark. Reiner Hisken war zeitweilig Drost, fürstlicher Verwalter, in Norden (1560/1564 ff), wo er im zeitlichen Zusammenhang mit Hexenprozessen erwähnt wurde. Später war er Landrichter in Up- und Wolthusen, 1566 Notar in Emden.

Bunno Hisken von Mark, war vermutlich Reiners älterer Bruder. Er war Hausschreiber im Amt Greetsiel, der auf Anzeige des Drosten Albert von Jemgum (1534) wegen angeblich zu rascher militärischer Übergabe der Greetsieler Festung an Truppen Herzog Karl von Geldern verhaftet wurde. Auch dieser Bunno Hisken von Mark nahm damit eine bemerkenswerte Schaltstelle der Macht ein.

Ein weiteres Mitglied dieser Familie war Hisko Cirks von Mark, der Jüngere (*1555, +18.06.1592).

Hisko Cirks von Mark (*1555, +1592) scheint in Mark gelebt und gewirkt zu haben. Jedenfalls wurde er innerhalb der Kirche zu Mitling im Alter von gerade 37 Jahren bestattet (+1592). Sein Grab innerhalb der Kirche zu Mitling wurde über etwa vier Jahrhunderte sorgsam durch aufliegende Teppiche abgedeckt und so geschützt, dass kein Überlaufen seines Grabsteins diesen abschmirgelnd hätte schädigen können.

Die kunstvoll gestaltete Grabtafel aus mitteldevonischem Kalkstein des Rheinlandes oder der Eifel-Ardennen belegt schon durch den sehr langen Transportweg des Rohstoffes seine Herausgehobenheit. Diese Grabtafel und eine weitere befanden sich im Boden im Inneren der Kirche zu Mitling, wurden dann aber um 1995 aus dem Inneren entfernt und vor der Kirche abgestellt. Die Gräber wurden dabei nicht berührt.

Die Grabtafel zeigt im Wappen einen nach links gewandten, aufgerichtet angreifenden Löwen, der nur als Halbkörper dargestellt wurde. Auf dem Wappenschild links oben und rechts unten findet sich eine Rosette.

Auf der zweiten Grabtafel vor der Kirche zu Mitling, auf der Tafel des Hero Uniken (*1551, +1623) finden sich zwei Wappen. Dabei stellt das rechte ein sich im Sprung aufbäumendes Schlachtross mit einem aufsitzenden Reiter dar, der zum Angriff mit dem Schwert ausholt.

Das linke Wappen ist senkrecht zweigeteilt, zeigt auf dem linken Feld einen nach rechts gewandten, angreifenden Löwen in Ganzkörper-Darstellung und auf dem rechten Feld zwei unter einander angebrachte Rosetten, die durch einen Horizontalbalken getrennt werden.

Beide Grabsteine verweisen schon durch das Wappen mit dem Löwen und Rosetten auf verwandte Personen, vielleicht auf Vettern 1. Grades, die ihr Herkommen auf einen gemeinsamen Onneke Uniken (von Mark) (*um 1490) zurückführen könnten.

Die Grabsteine stellen eine außerordentliche denkmalpflegerische Kostbarkeit dar. Es ist Eile geboten, sie erneut ins geschützte Innere der Kirche zu verbringen.

Karte der Situation von 1806

Karte Mark

Für das Zusammenstellen dieser Informationen danken wir Herrn Niels Juister (Obere Denkmalbehörde Oldenburg) und Herrn Udo Kleen aus Norden sowie Herrn Hinrich Oltmanns.

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